.gringo hat geschrieben:habe jetzt eine breitbandverbindung für meinen desktop pc, der über lan kabel am router steckt, eingerichtet. urplötzlich sind ports kein thema mehr, das beitreten auf den gewünschten servern klappt ohne probleme. komische sache...
Eigentlich leicht erklärbar. Wenn Dein Router sich einwählt, erhält er eine öffentliche IP-Adresse (sagen wir mal die [77.182.225.168]), die aus dem Internet erreichbar ist. Ein dahinter angeschlossener PC ist hingegen aus dem Internet heraus
nicht erreichbar, denn er erhält normalerweise eine IP-Adresse aus dem
privaten Adressbereich (z.B. 192.168.1.10). Damit man nun aber surfen kann, dient der Router als Vermittler. Er merkt sich, vom welchen PC aus die Anfrage an einen Server ins Internet ging und leitet die Antwort an diesen PC zurück (das ist jetzt stark vereinfacht, trifft aber den Kern der Sache). Das ganze nennt man
NAT. Kommen Datenpakete aus dem Intenet, ohne das ein PC aus dem privaten Netz eine Anfrage gestellt hat, werden die Datenpakete verworfen. Deshalb macht man die Portfreigabe. Landet ein Datenpaket an einem freigegebenen Port, weiss der Router, an welchen PC im privaten Netz die Daten gehen sollen.
Nutzt Du PPPoE-Passtrough, dann wählt sich Dein PC am Router vorbei ins Internet. Dein PC bekommt dann, neben deinem Router, eine weitere öffentliche IP-Adresse verpasst (hast also gleichzeitig 2 öffentliche IP-Adressen). Der Router muss hier NAT nicht mehr anwenden, da dein PC aus dem Internet heraus direkt erreichbar ist. Aus Sicht des PCs verhält sich der Alice-Router nun wie ein Modem. Es ist keine Portfreigabe nötig, aus Sicherheitsgründen wohl aber besser eine Softwarefirewall für den PC.
Hieraus erklärt sich vielleicht auch der Passus in den AGBs. "Der Zugang ins Internet ist für maximal eine gleichzeitige Verbindung ausgelegt." Es werden bei PPPoE-Passtrough aber 2 oder mehr (man kann ja beliebig viele PCs mit einer Breitbandverbindung betreiben) öffentliche IP-Adressen an
einen Anschlussinhaber vergeben. Die öffentlichen IPs, die Alice vergeben kann sind aber limitiert. Es liegt daher nicht im Interesse des Providers, wenn man sich mehrfach einwählt und diese begrenzte Ressource weiter verknappt. Würden das zu viele Nutzer machen, könnten sich irgendwann manche Kunden nicht mehr einwählen, wenn der Nummernblock von Alice verbraucht ist. Bislang hat niemand im Forum mitgeteilt, ihm seien wegen doppelter Einwahl Kosten entstanden. Vielleicht macht es Alice aus Kulanz nicht. Die AGBs geben meines Erachtens kein direktes Verbot her. Auch die
Preisdetails nennen kein Strafgeld oder Zusatzkosten für die doppelte Einwahl. Da ich aber nicht weiss, ob das so bleibt oder was genau der Passus in den AGBs besagen soll, weise ich immer darauf hin, wenn ich den Tipp mit PPPoE-Passtrough gebe. Der Hinweis ist einfach reiner Eigenschutz.
Interpunktion und Orthographie dieses Beitrages sind frei erfunden. Ähnlichkeiten mit bestehenden oder künftigen Rechtschreibregeln sind nicht beabsichtigt und rein zufällig.